In dieser Folge geht es um Begriffsklärung: Was bedeuten eigentlich die Begriffe „Philosophie“, „Philosoph“, „philosophisch“ und „philosophieren“?
- ihr eigenes Vorverständnis
- Etymologie und Bedeutung von φιλοσοφία, φιλοσοφεῖν und φιλόσοφος im Griechischen
- Unterscheidung zwischen Weisen, Sophisten und Philosophen
- Bedeutung von philosophia, philosophari und philosophus im Lateinischen
- Bedeutungswandel des Philosophieverständnisses
- „Philosophie“, „Philosoph“, „philosophisch“ und „philosophieren“ im Deutschen Sprachgebrauch
- Was ist Philosophie?
- Wann ist man ein Philosoph?
- Wie philosophiert man?
- Anregungen zum Weiterdenken
Philosoph… Was meinen wir eigentlich damit?
„Ich interessiere mich sehr für Philosophie.“ – „Du studierst Philosophie?“ – „Der Professor lehrt Philosophie.“
„Immanuel Kant war ein großer Philosoph.“ – „Sokrates war ein Philosoph.“ – „Hannah Ahrendt war eine Philosophin.“ – „Richard David Precht ist ein Philosoph.“
„Ich lese gerne philosophische Bücher.“ – „Wann ist eine Frage philosophisch?“
„Philosophierst Du schon wieder?“ – „Ich philosophiere gerne.“ – „Wir haben über den Sinn des Lebens philosophiert.“ – „Philosophen philosophieren.“
Philosophie, Philosoph oder Philosophin, philosophisch, philosophieren. Was bedeutet das denn eigentlich alles? Und wie hängt das zusammen? Haben Sie da eine klare Vorstellung?
Worum es in dieser Folge geht
In dieser Folge gehe ich der Bedeutung der verschiedenen Wörter aus der Wortfamilie rund um die Philosophie nach.
Keine Angst! Bei der Etymologie halte ich mich nicht lange auf. Viel spannender ist ja, was wir heute unter den verschiedenen Begriffen verstehen und welche Bedeutungsbandbreite sie haben. Die unterschiedlichen Bedeutungsnuancen führen unter Umständen zu Missverständnissen in unserer Kommunikation.
Was verstehen Sie darunter?
Bevor wir loslegen, nehmen Sie sich doch einfach mal einen kurzen Moment Zeit und überlegen sich, was Sie unter „Philosophie“, „Philosoph“, „philosophisch“ und „philosophieren“ verstehen. Halten Sie dazu doch einfach den Podcast kurz an! Wenn Sie wollen, nehmen Sie sich einen Zettel und einen Stift und halten Ihre Überlegungen in Stichpunkten oder in einer Mindmap fest.
Bereit? Also: Was verstehen Sie unter „Philosophie“? Was macht für Sie einen „Philosophen“ aus? Was ist aus Ihrer Sicht „philosophisch“? Was bedeutet „philosophieren“ für Sie? – Bis gleich!
Na, wie lange haben Sie sich Zeit genommen? Wie klar sind Sie sich über Ihr Verständnis der Begriffe „Philosophie“, „Philosoph“, „philosophisch“ und „philosophieren“ geworden?
Etymologie
Schauen wir ganz kurz auf die Geschichte dieser Wörter:
Die Worte für „Philosophie“, „Philosoph“, „philosophisch“ und „philosophieren“ im Deutschen und in anderen modernen europäischen Sprachen gehen alle auf das Altgriechische zurück, allerdings nicht direkt, sondern über den Umweg des Lateinischen.
Der Ursprung im Griechischen
So wie die Ursprünge der westlichen, sogenannten abendländischen, Philosophie offenbar im 6. Jh. vor Christus im damals griechischen Kleinasien liegen und sich von dort zunächst im griechischen Kulturraum ausgebreitet haben, stammen auch unsere Begriffe dafür aus dem griechischen Kulturraum.
Wortneuschöpfung
Da die Philosophie und die dazugehörige Tätigkeit, das Philosophieren, für damalige Verhältnisse neue Konzepte waren, mussten auch erst eigene Begriffe dafür gefunden werden.
Das Altgriechische bietet, genau wie das Deutsche, viele Möglichkeiten zur Wortschöpfung durch Zusammensetzung bereits existierender Begriffe. Also bildete man die neuen Wörter für diese neuen Phänomene durch die Verbindung von Wortbestandteilen, die das, worum es geht, möglichst gut beschreiben.
Dazu wählten die Griechen die Wurzel φιλ und die Wurzel σοφ. Die Wurzel φιλ findet sich in Begriffen wie φιλέω ‚jmd. lieben‘ bzw. ‚als Freund behandeln‘ oder ‚etw. gern haben‘ und φιλία ‚Freundschaft, ‚Zuneigung‘, ‚Wohlwollen‘,
Die Wurzel σοφ findet sich zum Beispiel im Substantiv σοφία, das nicht nur ‚Weisheit‘, sondern auch ‚Wissen‘, ‚Verstehen‘, ‚Können‘ oder ‚Kennen‘ bedeuten kann, im Adjektiv σόφος ‚geschickt, geübt‘, ‚kundig‘, ‚erfahren‘, ‚lebensklug‘ , ‚praktisch‘, ‚schlau‘ oder eben ‚weise‘ bzw. dem dazugehörigen Substantiv σόφος, mit dem kluge, lebenserfahrene Menschen ebenso bezeichnet wurden wie Gelehrte und Weise.
Wortfamilie φιλοσοφ-
Das Substantiv Φιλοσοφία ist in seiner wörtlichen Grundbedeutung also die Liebe oder Freundschaft zur Weisheit. Φιλοσοφεῖν als Tätigkeit heißt demnach wörtlich ‚die Weisheit lieben‘ oder danach streben.
Doch die Bedeutungsbandbreite dieser Begriffe war im Sprachgebrauch der Griechen umfangreicher.
Φιλοσοφία steht zunächst für die Liebe zu einer Kunst, Fertigkeit oder einem bestimmten Themengebiet, ebenso wie für das Streben nach deren Erlangen oder die Übung darin. Dazu kommt die Bedeutung der ‚Liebe zur Bildung und zu den Wissenschaften‘. Philosophie nach dem Verständnis der alten Griechen ist auch gleichbedeutend mit „Wissenschaft“
Das Verb φιλοσοφεῖν heißt für die Griechen so viel wie ‚gerne ein Weiser werden wollen‘. Oft wird es im Sinne von ‚lernen‘ gebraucht oder für die Beschäftigung mit den Wissenschaften und für wissenschaftliches Untersuchen, aber auch für das Streben nach Bildung und für das gründliche und genaue Untersuchen und Nachdenken. Und natürlich hat es auch die Bedeutung ‚Philosophie betreiben‘.
Ein φιλόσοφος ist bei den Griechen jemand, der nach der Weisheit strebt, ein Denker. Das Adjektiv φιλόσοφος bedeutet ‚geistige Beschäftigung liebend‘, ‚über etwas nachdenkend‘, aber auch ‚etwas systematisch und gründlich betreibend‘ und schließlich ‚die Philosophie betreffend‘.
Sophos – Sophist – Philosoph
Mit dem Titel sophos ‚Weiser‘ gingen die Griechen sehr sparsam um. Die an dieses Ideal geknüpften Anforderungen erfüllten in ihren Augen nur wenige. So gab es im 7. und 6. Jh. v. Chr. einen Kanon von „Sieben Weisen“ – wobei es sich teils um Naturphilosophen, teils um Staatsmänner handelte.
Dagegen gab es 5. und 4. Jh. v. Chr. eine ganze Menge sogenannter sophístai. Das waren professionelle Lehrer, bei denen man gegen Bezahlung verschiedene Künste und Wissenschaften, wie z. B. die Rhetorik, lernen konnte, die sich dabei aber auch mit philosophischen Fragestellungen über den Menschen und seine Lebensführung befassten.
Platon kritisierte diese Sophisten immer wieder in seinen Dialogen. Aber die Unterscheidung zwischen den als „profitgierig“ gebrandmarkten „Sophisten“ und den edlen, nur der Weisheit verpflichteten „Philosophen“, die bescheiden nach der Weisheit streben, sich aber bewusst sind, dass sie diese nie ganz erreichen können, ist stark übertrieben.
Der Sprung nach Rom – philosoph- im Lateinischen
Als die Römer im 2. Jh. v. Chr. mit der griechischen Philosophie in Berührung kamen und sich nach anfänglicher Ablehnung intensiver damit zu befassen begannen, taten sie dies zunächst auf Griechisch und mit griechischen Begriffen oder durch die Latinisierung dieser Begriffe. Auch wenn für viele konkrete philosophische Begriffe später lateinische Ausdrücke geschaffen wurden, blieben doch die aus dem Griechischen abgeleiteten Wörter philosophia, philosophus, philosophicus und philosophari bestehen.
philosophia bezeichnet im Lateinischen sowohl ‚die Philosophie als Fach‘ als auch konkrete „Philosophien“ im Sinne philosophischer Systeme. Die Mehrzahl philosophiae verwendet das Lateinische für die Bezeichnung philosophischer Schulen oder Traditionen.
philosophus gebrauchten die Römer sowohl als Substantiv als Bezeichnung für denjenigen, der philosophiert, also den Philosophen, als auch als Adjektiv für alles, was mit der Philosophie und dem Philosophieren zusammenhängt. Daneben finden wir übrigens im Lateinischen – wenn auch selten – die weibliche Form philosopha für eine Philosophin. Seltener gebraucht wurde neben philosophus auch das Adjektiv philosophicus.
Das Verb philosophari gebrauchten die Römer einerseits in der Bedeutung ‚sich mit Philosophie beschäftigen‘, andererseits in der Bedeutung ‚sich gründlich mit etwas beschäftigen, um es zu verstehen‘ bzw. ‚forschen‘.
Bedeutungswandel: Was gehört zur Philosophie?
Wir müssen uns dabei allerdings bewusst machen, dass in der Antike zunächst jegliche wissenschaftliche Beschäftigung zur Philosophie gehörte, die sich in Naturphilosophie, Logik bzw. Dialektik und Ethik einteilen lässt. Die Naturphilosophie ist dabei der Vorläufer unserer heutigen Naturwissenschaften. Die Ethik befasste sich beispielsweise auch mit Fragen, die heute von Psychologie und Sozialwissenschaften behandelt werden. Die antike und mittelalterliche Philosophie hat sich dann aber immer weiter ausdifferenziert. Etwas überspitzt könnte man sagen, dass sich die verschiedenen Fachwissenschaften, wie wir sie heute kennen, auf die antike Philosophie zurückführen lassen.
Das Verständnis von Philosophie und philosophischen Themen hat sich also über die Jahrtausende, vor allem aber in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt.
Ich hoffe, dieser kleine sprachgeschichtliche Exkurs hat sie nicht gelangweilt. Er war aber nötig, um zu verstehen, was dieses neue Konzept, diese neue Tätigkeit anfangs und in der weiteren Entwicklung gekennzeichnet hat.
Wir kommen jetzt sofort wieder zum Kern unserer Ausgangsfrage. Versprochen!
Und im Deutschen?
Sind Sie noch bei mir? Dann lassen Sie uns doch noch kurz einen Blick darauf werfen, was denn die entsprechenden deutschen Begriffe laut Wörterbuch bedeuten:
Das Substantiv „Philosophie“ steht laut „Duden“ zum einen für das ‚Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt‘ sowie für die ‚Lehre, Wissenschaft von der Erkenntnis des Sinns des Lebens, der Welt und der Stellung des Menschen in der Welt‘, zum anderen steht es für die ‚persönliche Art und Weise, das Leben und die Dinge zu betrachten‘.
Das Verb „philosophieren“ wird im „Duden“ definiert als ‚sich mit philosophischen Problemen beschäftigen‘, aber auch ‚über ein Problem nachdenken, über etwas grübeln und darüber reden‘.
Unter einem „Philosophen“ bzw. einer „Philosophin“ versteht man im Deutschen laut „Duden“ einerseits ‚jemanden, der sich mit Philosophie beschäftigt‘ oder einen ‚Forscher oder Lehrer auf dem Gebiet der Philosophie‘, andererseits aber auch jeden, ‚der gerne philosophiert‘.
Das Adjektiv „philosophisch“ steht dann für alles, ‚was die Philosophie betrifft‘ oder ‚zur Philosophie gehört‘. Es wird aber ebenso in den Bedeutungen ‚in der Art eines Philosophen‘ oder ‚weise‘ verwendet.
Diese Definitionen helfen uns für das Verständnis der Begriffe aber nur bedingt weiter. Die Definitionen zu „Philosoph“, „philosophieren“ und „philosophisch“ sind untereinander teilweise zirkulär. Sie erklären den einen zu erklärenden Begriff mit Hilfe des anderen, während dieser mit Hilfe eines weiteren Begriffs erklärt wird, der mit Hilfe des ersten Begriffs definiert wird.
Etwas mehr Klarheit, bitte!
Versuchen wir also, ein wenig mehr Klarheit darüber zu gewinnen, was wir heutzutage eigentlich meinen, wenn wir „Philosophie“, „Philosoph“, „Philosophin“, „philosophisch“ „philosophieren“ sagen!
Philosophie
institutionelle Philosophie
Die „Philosophie“ gibt es bei uns zum Beispiel als akademische Disziplin und in manchen Bundesländern als Unterrichtsfach in der Schule. Zum Fach „Philosophie“ gehören verschiedene Teilbereiche, wie die Theoretische Philosophie, die Praktische Philosophie, die Philosophiegeschichte, die sich ihrerseits wieder in weitere Teildisziplinen untergliedern: die Theoretische Philosophie etwa in Logik, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Metaphysik, Ontologie und Sprachphilosophie; die Praktische Philosophie in Ethik, Metaethik, zahlreiche angewandte und Bereichsethiken, Rechtsphilosophie, Politische Philosophie, Religionsphilosophie und andere mehr. Daneben gibt es noch weitere Disziplinen wie etwa die philosophische Entscheidungstheorie oder die philosophische Anthropologie.
Man merkt, die Philosophie befasst sich mit sehr vielen Themen. Es gibt thematisch zahlreiche Überschneidungen zu anderen Fachwissenschaften. Die Methoden der Philosophie sind vielfältig. Am ehesten lässt sich die Philosophie vielleicht als Versuch beschreiben, die Welt und die menschliche Existenz in all ihren Dimensionen und Facetten zu verstehen.
Wir sprechen außerdem häufig auch von „der Philosophie“, wenn wir die philosophiegeschichtliche Tradition in ihrer Gesamtheit meinen.
Im Zusammenhang mit der institutionellen Philosophie gibt es Professoren und Dozenten der Philosophie oder einzelner Teildisziplinen, die man als Philosophen bezeichnen kann. Dazu kommen die Studierenden und die Absolventen philosophischer Studiengänge sowie die Philosophielehrerinnen und -lehrer an Schulen. Nach der ersten Definition des Begriffs „Philosoph“ bzw. „Philosophin“ im „Duden“ sind also alle diese Personen, die sich akademisch oder schulisch mit Philosophie beschäftigen, „Philosophen“.
„Laienphilosophie“?
Aber es gibt auch eine ganze Menge Menschen, die keine berufliche Stellung als Philosophieprofessor oder Philosophielehrer innehaben, ja vielleicht nicht einmal das Fach „Philosophie“ studiert haben. Nach der Dudendefinition sind auch diese Menschen „Philosophen“, wenn sie sich mit Philosophie oder philosophischen Themen befassen, ob sie nun die Werke philosophischer Autoren lesen oder sich aktiv selbst in ihrem Denken oder im Austausch mit anderen mit philosophischen Fragestellungen auseinandersetzen und nach ‚Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt‘ streben.
Wann ist man denn nun ein Philosoph?
Aber sind wirklich alle, die sich beruflich mit der Philosophie beschäftigen und diese an Universitäten und Schulen lehren, auch Philosophen im eigentlichen Sinne? Sind wirklich alle Menschen, die sich philosophiegeschichtlich mit der Entwicklung philosophischer Gedanken und Argumentationen befassen, „echte“ Philosophen? Oder kommt diese Bezeichnung nur Personen zu, die selbst aktiv „philosophieren“? Was meinen Sie?
Ich persönlich habe Philosophie studiert, befasse mich mit philosophischen Fragen und Texten und unterrichte Philosophie. Trotzdem verspüre ich eine gewisse Scheu, mich „Philosoph“ zu nennen, weil ich bei diesem Begriff automatisch eher an große und bekannte Philosophen wie Sokrates, Seneca, Descartes, Kant, Nietzsche oder auch Peter Sloterdijk oder Slavoj Zizek denken muss. Ich halte mich dann doch eher bescheiden für einen „philosophisch interessierten Menschen“, wie mein früherer Mentor es ausgedrückt hat.
Philosophieren
Lassen Sie uns näher anschauen, was eigentlich das „Philosophieren“ als Tätigkeit ausmacht. Erinnern Sie sich noch, was Sie selbst in der kleinen Reflexion am Anfang unter „philosophieren“ verstanden haben? Wenn Sie sich Notizen gemacht haben, schauen Sie doch schnell noch einmal nach!
Passen Ihre Vorstellungen vom „Philosophieren“ als Tätigkeit zu den Dudendefinitionen ‚sich mit philosophischen Problemen beschäftigen‘ bzw. ‚über ein Problem nachdenken, über etwas grübeln und darüber reden‘? Oder verstehen Sie persönlich etwas anderes darunter?
Was unterscheidet denn nun eigentlich „philosophieren“ von „normalem“ Nachdenken und Diskutieren über ein Problem? Muss es sich bei diesem Problem um eine „philosophische“ Fragestellung handeln? Wenn ja, was macht denn eine „philosophische“ Fragestellung aus, wenn die „Philosophie“ sich prinzipiell mit jedem Thema beschäftigen kann?
„Philosophieren“ kann grundsätzlich natürlich jede Beschäftigung mit einem philosophischen Problem oder einer philosophischen Fragestellung sein.
Typisch für das „Philosophieren“ ist dabei besonders das radikale Hinterfragen und In-Frage-Stellen von scheinbaren Gewissheiten oder „Selbstverständlichkeiten“. Wer philosophiert, geht den Dingen auf den Grund, fragt nach, bezweifelt, stellt Vermutungen an, die er oder sie im Anschluss auf ihre Richtigkeit überprüft. Wer philosophiert, betrachtet Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln.
Dabei ist zweitranging, wo, wann, mit wem und aus welchem Anlass man philosophiert: Ob zuhause, in der Uni oder Schule, auf einer Parkbank oder in der Kneipe; ob alleine, mit dem Partner, den eigenen Kindern, mit Freunden, Kollegen, der Schulklasse oder der Seminargruppe; ob zu festen Zeiten oder spontan im Alltag; ob aus allgemein philosophischem Interesse oder angesichts einer schweren Krise.
„DIE Philosophie“ als akademisches Fach oder Themengebiet muss einen gar nicht unbedingt interessieren, um selbst zu „philosophieren“. „DIE Philosophie“, die EINE Philosophie, gibt es ohnehin nicht.
Sie müssen also nicht Philosophie studiert oder dicke Bände von Werken namhafter Philosophen gelesen haben, um zu philosophieren.
Andererseits schadet es nicht, sich damit zu beschäftigen, wie andere Menschen über die philosophischen Themen und Fragestellungen, die Sie persönlich interessieren und bewegen, gedacht haben. Es lohnt sich, dass Sie sich damit auseinandersetzen, sich davon anregen lassen oder auch deren Argumentationen und Positionen widerlegen.
Ein paar Anregungen zum Schluss
In ein paar der nächsten Folgen von „Frisch philosophiert“ beschäftige ich mich auch näher damit, was eigentlich typisch für philosophische Themen und Fragestellungen ist und WIE man philosophieren kann.
Ich vermute, meine Überlegungen haben einige neue Fragen für Sie aufgeworfen. Ich lege noch ein paar drauf, um sie zum Weiterdenken anzuregen:
Was ist denn nun eigentlich „Philosophie“ für Sie? Was verstehen Sie nun unter „philosophieren“? Wann ist jemand ein „Philosoph“? Was macht eine Frage „philosophisch“? Hat sich Ihr persönliches Verständnis geändert?
Wen würden Sie als „Philosophen“ bezeichnen? Fallen Ihnen ein paar lebende Personen ein?
Worüber philosophieren Sie gerne?
Welche philosophischen Themen und Fragen treiben Sie um?
Warum interessieren Sie sich für die Philosophie oder das Philosophieren?
Wir hören uns!
Mit diesen Fragen lasse ich Sie nun fürs Erste allein.
Alles Gute und viel Spaß beim Philosophieren!
Wir hören uns bei „Frisch philosophiert“.
Ihr Magnus Frisch
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