Wozu denn noch ein philosophischer Podcast? (FPh #1)

Cover zum Podcast "Frisch philosophiert"

Herzlich willkommen zu „Frisch philosophiert“!

Ich bin Magnus Frisch und begrüße Sie ganz herzlich zu meinem neuen Podcast „Frisch philosophiert“. In dieser ersten Folge geht es darum, warum ich diesen Podcast gestartet habe, was ich damit bezwecke und warum es sich für Sie lohnt, mir beim Philosophieren zuzuhören.

Was schätzen Sie, wie viele Podcasts es im deutschsprachigen Raum zu philosophischen Themen gibt? 50, 100, 200 oder mehr? Ich kann Ihnen da keine absolut sichere Zahl nennen, aber es sind auf jeden Fall sehr viele.

Da stellt sich natürlich die Frage: Wozu denn jetzt noch ein neuer Podcast zur Philosophie? Was bringt es Ihnen, wenn Sie „Frisch philosophiert“ hören? Warum sollten Sie Ihre Zeit darauf verwenden, mir zuzuhören? Vielleicht können Sie mit meiner Art zu philosophieren oder den Themen, über die ich philosophiere, ja gar nichts anfangen.

Was Sie erwartet

Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass mein Podcast der richtige für Sie ist. Ich werde Ihnen hier nicht das Blaue vom Himmel erzählen, nur damit Sie meinen Podcast hören und am Ende dann enttäuscht sind.

Deshalb erzähle Ihnen heute, was mich am Philosophieren reizt, wie ich dazu gekommen bin, was das Philosophieren für mich ausmacht und was für Themen mich besonders interessieren. Dann können Sie sich ein Bild davon machen, ob dieser Podcast etwas für sie ist oder nicht. Denn DEN EINEN perfekten Podcast zu einem Thema gibt es wahrscheinlich nicht.

Ich und die Philosophie

Den Dingen auf den Grund gehen

Es hat mich schon immer gereizt zu philosophieren, mich mit philosophischen Fragestellungen auseinanderzusetzen und philosophische Texte zu lesen. Irgendwann habe ich dann Philosophie, Alte Sprachen und Geschichte studiert. Als ein Philosophieprofessor uns in der Erstsemestereinführung gefragt hat, warum wir Philosophie studieren wollen, habe ich ihm geantwortet: Mich reizt es, Fragestellungen und Probleme gründlich und aus verschiedenen Perspektiven heraus zu analysieren und Dinge gründlich zu Ende zu denken. Diese Einstellung habe ich dann auch auf alle anderen Themen übertragen, mit denen ich mich im Studium beschäftigt habe.

Philosophieren in allen Lebenslagen

Natürlich hat sich das Philosophieren bei mir auch nie nur auf den Unterricht oder die Uni beschränkt. Eine philosophische Grundeinstellung ist meiner Meinung nach in jedem Lebensbereich hilfreich.

Eine ganze Zeit lang war das Philosophieren beruflich bei mir sogar in den Hintergrund gerückt. Über zwölf Jahre lang habe ich Studierenden lateinische und griechische Literatur nahegebracht, ihnen beigebracht, lateinische Texte zu schreiben, und mich damit auseinandergesetzt, wie man die lateinische und griechische Sprache und Literatur mit Schülern behandelt. Doch auch dabei war die Auseinandersetzung mit antiker Philosophie im altsprachlichen Unterricht für mich zentral: in Seminaren, Vorträgen, Aufsätzen. Das hat sich auch in mehreren Unterrichtshandreichungen und einem Lektüreheft niedergeschlagen. Und wer mich kennt, weiß: Auch bei der Behandlung antiker Philosophie im Latein- und Griechischunterricht ist für mich die aktive philosophische Auseinandersetzung mit den Texten besonders wichtig. Es kommt darauf an, sich mit den philosophischen Fragestellungen der antiken Texte selbst auseinanderzusetzen und herauszufinden, wie sich diese Fragen und Argumente auf das eigene Leben beziehen lassen.

Philosophieren ist eben auch Lebenskunst.

Philosophische Beratung

Seit ein paar Jahren bin ich auch nebenberuflich als Philosophischer Berater tätig. Bei der Philosophischen Beratung geht es oft darum, Probleme und Fragestellungen in Bezug auf das eigene Leben, die eigene Lebensführung und die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit herauszuarbeiten und durch gemeinsames Philosophieren und die Auseinandersetzung mit Positionen von Philosophen Lösungsansätze zu finden, die für das eigene Leben tragfähig sind. Im Zentrum einer solchen Philosophischen Beratung steht dabei die Anregung zum Selbstphilosophieren.

Blog „ars-philosophandi.de“

In meinem Blog „ars-philosophandi.de“ setze ich mich mit genuin philosophischen Fragen auseinander, betrachte aber auch allgemeine Lebensfragen aus philosophischer Perspektive. Inzwischen unterrichte ich hauptberuflich wieder an einer Schule – auch Philosophie. Dabei geht es auch nicht so sehr um die Vermittlung von Wissen ÜBER die Philosophie und die Philosophiegeschichte, sondern vielmehr um die Anregung zum Philosophieren und das Einüben genauer und multiperspektivischer Analyse philosophischer Fragestellungen und Argumentationen und um das Trainieren der eigenen Argumentationsfertigkeit. Mir persönlich ist es dabei wichtig, die Schüler ganz im Sinne der Devise „Sapere aude! – Wage es, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ zum kritischen Hinterfragen, genauen Hinschauen und Selbstdenken anzuregen.

Philosophieren für alle

Diese Anregung zum Philosophieren und die Begleitung beim Philosophieren ist – wie Sie merken – für mich typisch: sei es im Unterricht, sei es bei der Philosophischen Beratung, sei es im Blog – sei es im Podcast.

Jeder kann philosophieren

Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch philosophieren kann. Man muss dazu nicht Philosophie studiert haben und sich jahrelang mit den Positionen bedeutender Denker aus der Philosophiegeschichte befasst haben. Zugegeben, es hilft ungemein, sich in den Positionen und Argumenten von Philosophen auszukennen, aber notwendig ist es nicht, um selbst zu philosophieren.

Philosophieren nützt

Ich bin außerdem davon überzeugt, dass es für jeden Menschen sinnvoll und hilfreich ist, regelmäßig zu philosophieren. Zu philosophieren eröffnet einem einen größeren Horizont und verschafft einem aus verschiedenen Blickwinkeln Zugang zur Welt, aber auch zu einem selbst. Übung im Philosophieren bereichert Ihr Leben. Sie lernen dadurch, sich eingehend mit sich selbst, ihren Werten, Prinzipien, Überzeugungen und Zielen auseinanderzusetzen – und sich diese überhaupt erst bewusst zu machen. Aber vielleicht noch viel wichtiger: Übung im Philosophieren verhilft Ihnen auch dazu, die Standpunkte und Argumentationen der Menschen um Sie herum besser zu verstehen. Philosophieren verleiht Ihnen darüber hinaus sozusagen Flügel, indem es Ihnen ermöglicht, durch Raum und Zeit zu reisen, sich mit den Positionen längst verstorbener Denker verschiedenster Kulturen ebenso auseinanderzusetzen wie mit Philosophen der Gegenwart oder Menschen aus Ihrem persönlichen Umfeld. Sie können beim Philosophieren in Form von Gedankenexperimenten sogar in fiktive Welten eintauchen und das Unmögliche denken.

Wenn Ihnen das zu abgehoben ist, in Ordnung. Soweit müssen sie ja nicht gehen. Aber das Denktraining, das Ihnen das Philosophieren bietet, hilft Ihnen ganz nebenbei, auch bei alltäglichen privaten oder beruflichen Herausforderungen alle wesentlichen Aspekte gründlich zu analysieren und diese in die Suche geeigneter Lösungen oder die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen.

Zu philosophieren kann in jedem Fall Ihr Leben ungemein bereichern.

Philosophieren als „Kulturtechnik“ und „Lebensform“

Mir selbst ist es eine Herzensangelegenheit, einer breiteren Öffentlichkeit das Philosophieren als Kulturtechnik nahezubringen oder – wenn Sie so wollen – als Lebensform im Sinne der „Kunst gut zu leben“.

Was Sie bei „Frisch philosophiert“ erwartet

Deshalb bekommen Sie in meinem Podcast keinen Überblick über philosophische Positionen und Systeme. Stattdessen philosophiere ich – mal allein mal mit Gästen – über Fragen des täglichen Lebens und darüber, warum man zu welchem Zweck wann wie mit wem worüber philosophieren kann.

Sie hören bei mir keine Aneinanderreihung hochwissenschaftlicher philosophischer Fachbegriffe und kein Fachchinesisch. Mir geht es vielmehr darum, philosophische Fragen und Positionen für jeden verständlich zu machen und auf den Punkt zu bringen. Dabei komme ich zwar nicht ohne Fachbegriffe aus. Aber ich verspreche Ihnen: Ich verwende Fachbegriffe sparsam, da wo sie nötig sind, und so, dass sie sie leicht verstehen können.

Ich präsentiere Ihnen auch keine fertigen philosophischen „Lösungen“ und keine abschließenden Antworten auf die philosophischen Fragen, um die es im Podcast geht. Ich denke sozusagen laut nach, werfe Fragen auf und rege sie zum Mit- und Weiterdenken an. Im Idealfall gibt Ihnen eine Folge „Frisch philosophiert“ Anregungen und Impulse für das eigene Philosophieren und das eigene Leben mit. Ich möchte nicht, dass sie nach dem Hören des Podcasts sagen: „Ah, so ist das also. Jetzt weiß ich Bescheid.“ Ich möchte ganz bewusst, dass sie danach neue Fragen haben, die Sie selbst für sich allein oder im Gespräch mit Freunden und Familienmitgliedern weiterverfolgen.

Deshalb – noch ein philosophischer Podcast

Und deshalb bin ich überzeugt, dass es eben doch noch einen weiteren philosophischen Podcast braucht „Frisch philosophiert“. Denn in keinem anderen Podcast werden Sie dieselben philosophischen Fragestellungen, dieselben Argumente und Überlegungen zu denselben Themen hören. „Frisch philosophiert“ bietet Ihnen meine Perspektive auf das Philosophieren und das Leben.

Ich möchte gar nicht, dass „Frisch philosophiert“ künftig der einzige philosophische Podcast ist, den Sie hören. Absolut nicht. Das wäre schade, weil Ihnen dann viele andere Fragestellungen, Themen und Perspektiven entgehen würden. Ich wünsche mir, dass „Frisch philosophiert“ EIN philosophischer Podcast für Sie ist, der Ihnen eine weitere Perspektive und andere Anregungen für Ihr eigenes Denken und Leben bietet.

Nehmen Sie sich aus dem Podcast das mit, was Ihnen gefällt, was Ihnen hilft, was sie begeistert! Verwerfen Sie das, was Sie nicht überzeugt! Schärfen Sie gerne Ihre eigene Position in Auseinandersetzung mit meiner! Ganz ehrlich: Es wäre langweilig, wenn Sie mir einfach in allem zustimmen. Mailen Sie mir gerne. Vielleicht ergibt sich so auch die Gelegenheit zu einem philosophischen Streitgespräch im Podcast.

Wir hören uns bei „Frisch philosophiert“

Klingt das nach einem Programm, das Sie interessiert? Wenn Sie neugierig geworden sind, hören Sie gleich in die nächsten Folgen hinein! Lassen Sie gerne ein „Like“ da oder abonnieren Sie „Frisch philosophiert“.

Viel Spaß beim Philosophieren! Wir hören uns bei „Frisch philosophiert“.

Ihr

Magnus Frisch

2 Kommentare

  1. Ich heiße Peter und finde die Idee über den das Philosophieren sehr gut, muss aber ehrlich gestehen, keine der Sprachen der klasischen Philosophie [Latein, Griechisch, etc.] zu beherrschen.

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