Warum philosophieren II – Das haben Sie davon

Warum philosophieren I: Worüber diese Frau wohl philosophiert?

Warum philosophieren? Haben Sie sich schon gefragt, was Sie eigentlich vom Philosophieren haben? Falls nicht, lesen Sie am besten erst hier und gehen kurz in sich. Danach dürfen Sie gerne weiterlesen.

Warum philosophieren denn Menschen überhaupt? Wie hat das angefangen?

„Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ (J. W. v. Goethe, Faust I, vv. 382–383) – Die Welt verstehen wollen

Die abendländische Philosophie entstand aus dem Wunsch heraus, die Welt um uns herum zu verstehen, ohne das Wirken anthropomorpher Götter als Begründung anzunehmen. Die sogenannten vorsokratischen Philosophen fragten nach der ἀρχή dem Ursprung, Urstoff bzw. Urprinzip der Welt. Sie diskutierten das Sein, Werden und Vergehen der Dinge. Die Atomisten spekulierten darüber, wie sich die Teilchen, aus denen die Welt und die Dinge darin bestehen, verhalten. Vieles von dem, womit sich die ersten Philosophen beschäftigten, ist heute Gegenstand der Naturwissenschaften, die sich aus der Naturphilosophie entwickelt haben.

Das Streben, die Welt um uns herum zu verstehen, blieb aber nicht bei der Natur stehen. Bald schon begannen Leute wie die Sophisten und Sokrates, den Menschen und das menschliche Zusammenleben zum Thema Ihres Philosophierens zu machen.

Streben nach Eudaimonie – Ein gutes und glückliches Leben führen wollen

In der hellenistischen Philosophie war die Eudaimonie, das gute, richtig geführte und glückliche Leben, ein wesentliches Thema.

Bloße Angeberei?

Zugegeben, für manche ist das Philosophieren vielleicht auch einfach nur eine Masche, um sich interessant und wichtig zu machen. Wer geistreich über alle möglichen Themen reden kann und sich philosophisch gibt, kommt bei dem einen oder anderen sicher gut an.

Tiefgründige Gespräche führen – sich selbst und andere besser kennenlernen

Mit anderen zu philosophieren, bietet die Möglichkeit, seine Gesprächspartner und deren Weltsicht, Werte und Prinzipien besser kennenzulernen. Zugleich lernt man dabei sich selbst besser kennen, weil man gezwungen ist, seine eigenen Überzeugungen, Prinzipien und Werte klar auszudrücken.

Zugleich können solche philosophischen Gespräche eine anregende und spannende Übung für den eigenen Geist sein und die Philosophierenden gemeinsam der Erkenntnis des Wahrheit näherbringen.1

Philosophieren lohnt sich!

Egal ob Sie nun die Welt besser verstehen wollen, herausfinden wollen, wie Sie Ihr Leben gut und richtig führen, die Welt und Denkweise anderer kennenlernen und sich damit auseinnndersetzen wollen, Ihren Verstand üben wollen oder ob Sie einfach nur interessante Gespräche führen wollen – zu philosophieren lohnt sich! Denn Philosophieren verleiht Flügel.

  1. Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes 1, 8.

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